Warum hecheln Hunde – 5 Antworten, die du kennen solltest:
Hitze, Stress, Konzentration, Krankheit und Rasse
Dein Hund hechelt? Dann ist gerade etwas los bei deinem Vierbeiner.
Normalerweise atmen Hunde bei geschlossenem Maul gleichmäßig durch die Nase ein und aus. Der Atem geht 10-30x pro Minute. Hecheln heißt ja, Emma und Rex öffnen leicht den Fang und strecken ihre Zunge ein deutliches Stück heraus. Der Atem geht dann eher stoßweise und schnell – durch die Nase ein und durch das offene Maul aus.
Probiere das selbst für ein paar Atemzüge aus und du merkst: Das ist anstrengend und erschöpft einen schnell. Zwar gehört das Hecheln für den Hund zum normalen Verhalten, doch dauert es länger an, solltest du genauer auf die möglichen Ursachen schauen. Wir haben sie hier für dich zusammengestellt:
Warum Hunde hecheln – Hitze und Anstrengung
Wenn dir im Sommer oder nach dem Sport heiß wird, dann fängst du an zu schwitzen. Durch die Schweißdrüsen bildet sich ein feuchter, den Körper kühlender Film auf der Haut. Hunde haben keine Schweißdrüsen. Lediglich über die Pfotenballen können sie feucht schwitzen. Sie kühlen ihren gesamten Körper über die Zunge und die darüber wehende kältere Atemluft. Über die Schleimhäute der Atemwege wird die Wärme abtransportiert. Hecheln ist für deinen Hund also notwendig, um seine erhöhte Körpertemperatur auszugleichen.
Tipp: Beuge dem Hitze-Hecheln vor z.B. durch ausreichend Wasser und Sommerspaziergänge am frühen Morgen oder späten Abend. Das Hecheln bei oder nach sportlicher Anstrengung wird weniger durch mehr Kondition. Das Training macht’s.
Warum Hunde hecheln – Stress und Panik
Neben körperlichen Auslösern kann das Hecheln beim Hund aufgrund von emotionalen Ursachen auftreten. Fühlt sich dein Vierbeiner beispielsweise in einer ihn überfordernden Situation gestresst, kommt es zum vermehrten Hecheln. Bei Stress wird das Hecheln also zu einer Übersprungshandlung, vergleichbar mit dem spontanen Verlegenheitskratzen hinter dem Ohr.
Panik und Ängste zeigt dein Liebling ebenfalls durch vermehrtes Hecheln. Es wird ausgelöst durch den erhöhten Puls, der zu einer verstärkten Atmung führt. Da diese Art des schnellen kurzen Luftholens den Organismus deines Lieblings auf Dauer belastet, versuche ihm zu helfen.
Tipp: Bleibe ruhig. Atme selbst ganz bewusst langsam ein und aus. Hunde orientieren sich in ihrem Verhalten sehr an uns Menschen und so können sich auch Stimmungen übertragen. Nimm deinen Hund möglichst aus der ihn stressenden oder angstauslösenden Situation heraus. Ruhige Bewegung tut jetzt gut oder langsame Streicheleinheiten von dir.
Warum Hunde hecheln – Konzentration und Nasenarbeit
Das Hecheln kann Teil einer großen Hunde-Leidenschaft sein: bei der Nasenarbeit oder der Jagd. Wenn Hunde intensiv schnüffeln und sich dabei stark auf einen Duft konzentrieren, ist das Hecheln ein Zeichen für positiven Stress. Zusätzlich regt es den Speichelfluss an. Das gehört zu den instinktiven Reaktionen beim Schnüffeln, denn die Hunde versuchen maximal viele Duftinformationen aufzunehmen. Hechelnd atmen sie dann an bestimmten Stellen bis zu 300 Mal pro Minute.
Tipp: In intensiven Schnüffelmomenten steigen Pulsfrequenz und Körpertemperatur. Der gesamte Körper des Hundes reagiert wie bei sportlichen Höchstleistungen. Darum ist Nasenarbeit so anstrengend für die Tiere. Gönne deinem Vierbeiner anschließend eine lange Pause.
Warum Hunde hecheln – Krankheit und Alter
Wenn dein Liebling stark oder andauernd hechelt, könnte er krank sein. Das Hecheln gehört zusammen mit Unruhe, Speicheln und blassen Schleimhäuten beispielsweise zu den Symptomen der lebensbedrohlichen Magendrehung. Dein Hund muss dann sofort zum Tierarzt. Ähnliches Verhalten zeigt sich, wenn dein Tier Gift gefressen hat.
Auch Herzprobleme können mit vermehrtem Hecheln einhergehen, weil ein schwächer schlagendes Herz den Körper nicht mehr bis in jede Zelle ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Das Hecheln nimmt bei Hunden auch dann zu, wenn sie langsam zu den grauen Schnauzen gehören.
Tipp: Deine Fellnase ist nachts oft unruhig und hechelt? Das rührt vielleicht daher, dass er wegen besonders viel Action am Abend nicht zur Ruhe kommt oder es ihm im Schlafzimmer zu warm ist. Lass den Tag mit Hund also lieber ruhig ausklingen und halte den Schlafraum durch Lüften so kühl wie möglich.
Warum Hunde hecheln – Rasse und Gewicht
Das Hecheln wird beeinflusst durch den Körperbau und die aktuelle körperliche Verfassung. So kann Übergewicht zu Atemproblemen führen. Unabhängig davon, gibt es Rassen, die häufiger hecheln als andere. Dazu gehören Tiere mit kurzen Schnauzen oder besonders runden Köpfen. Bei diesen Hunden sind die Atemwege verkürzt und die Nasenlöcher recht eng.
So kann es sein, dass Mopsdame Ella und der Französische Bulldoggenrüde Eyk schon beim flotten Spaziergang oder bei noch milder Sommerhitze bereits hecheln müssen. Wichtig ist, bei diesen Rassen bewusst für weniger Tempo und mehr Kühle zu sorgen, denn dauerhaftes Hecheln belastet das Herz.
Tipp: Informiere dich vor der Anschaffung eines Hundes immer über die typischen gesundheitlichen Risiken deiner Wunschrasse. Frage dich, ob du diese möglichen Einschränkungen in Kauf nehmen willst.
Zuletzt gibt es noch diese ganz eigene Art des Hechelns: Manchmal steht dein Hund mit leicht heraushängender Zunge vor dir und ergänzt dazu, ganz rasseunabhängig, seinen „Dackelblick“. Jeder spürt, dass dieser Hund eigentlich kurz vorm Verhungern ist. Auf die Frage „Warum hechelt mein Hund jetzt?“ kann man klar sagen: Weil er ein Bettelprofi ist! Lässt du dich erweichen, ein Leckerli zu zücken?